Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Kerpen I - Hansa Simmerath I

Am 15.11.09 fand in Kerpen das dritte Spiel der Saison 2009/10 statt. Wir mussten diesmal auf Udo und Franjo verzichten.
So kam unser Ersatzmann Gereon Klein zu seinem zweiten Einsatz in dieser Saison, und ich habe immer noch den Verdacht es wird nicht der Letzte sein.

Erneut beschränke ich mich weitestgehend auf die Ergebnisstatistik und den chronologischen Ablauf der Dinge. Wie bereits im letzten Bericht erwähnt kann ich damit niemandem auf den Schlips treten. Diesmal werde ich allerdings noch ein oder zwei Worte zum Gegner verlieren, möglichst ohne den eigenen Spielern zu schaden.

Wenn man den veröffentlichten Ergebnissen trauen darf, dann hat Hansa Simmerath, ein Verein aus dem Aachener Schachverband, im letzten Spiel in der SVM-Liga an den Brettern 7 und 8 zwei Spieler mit 1100er und 1200er DWZ eingesetzt. Ich erinnere mich an Zeiten in meinem alten Verein, ISV Freibauer Eikamp, da dachten wir wir hätten eine schlechte Mannschaft wenn nicht alle 8 Spieler mindestens 2000 DWZ aufweisen konnten. Das Niveau in der Verbandsliga SVM scheint in den letzten 20-30 Jahren leider kontinuierlich nach unten gegangen zu sein.

Nun, um es vorwegzunehmen, diese beiden Spieler waren gegen uns nicht im Einsatz.

Der Kampf begann damit, dass Lutz die Mitteilung erhielt sein Gegner werde nicht kommen. Ein kampfloses 1-0 also offiziell erst um 12:00 Uhr an Brett 5.

Scheidt, Thomas (Simmerath) 1649 - Schauff, Lutz (Kerpen) 1964 -+

Ich muß auch nicht verstehen warum der Gegner Brett 5 freiläßt und nicht Brett 1. Wir haben unsere eigenen Probleme und müssen nicht auch noch die des Gegners lösen.

Damit war schon recht früh klar, in welche Richtung der Mannschaftskampf ging. Isabel schob gegen 13:00 Uhr ein remis nach, wohl damit das Gesamtergebnis für unsere Gäste nicht zu schlecht wurde. Das war Brett 2.

Hund, Isabel (Kerpen) 1904 - Henn, Stephan (Simmerath) 1853 remis

Die Führung ausbauen konnte dann Gereon, der am achten Brett aus der Eröffnung heraus in großen Stellungsvorteil inklusive Bauerngewinn kam.

Klein, Gereon (Kerpen) 1816 - Vinz, Lutz (Simmerath) 1424 1-0

Das muß so gegen 13:30 Uhr gewesen sein. Spielstand damit 2,5 zu 0,5 für uns und ein deutlicher Sieg war abzusehen.

Zafar musste gegen 13:35 Uhr am siebten Brett ins remis einwilligen, nachdem er wirklich alles versucht hatte.

Charlier, Norbert (Simmerath) 1616 - Rahi, Zafar (Kerpen) 1759 remis

3-1 für uns und alles lief sehr gut.

Das 4-1 erzielte ich selbst gegen 14:15 Uhr an Brett 3. Ich konnte ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und zunächst nur einem Mehrbauern zum Sieg führen.

Genotte, Hans-Willy (Simmerath) 1825 - Pick, Stefan (Kerpen) 1986 0-1

Heike blieb es vorbehalten, mit einem erneuten Matt an Brett 1 (siehe das Zitat von Nigel Short im letzten Bericht) den ungleichen Kampf zu unseren Gunsten zu entscheiden. Td1+ Kc2 Tc1 matt lauteten die letzten Züge der Partie, und das obwohl Heike "nur" noch einen Turm, 2 Läufer und mehrere Bauern auf dem Brett hatte.

Löbl, Matthias (Simmerath) 1867 - Vogel, Heike (Kerpen) 2021 0-1

Das muß so gegen 14:30 Uhr gewesen sein. Damit war der Käse gegessen, nur Paul und Rolf spielten noch. Paul hatte eine sehr instruktive Eröffnung gespielt mit vielen Bauernzügen und einer Königswanderung von e1 nach h1. In hochgradiger Zeitnot konnte er einen Angriff erfolgreich durchführen und gewann zum 6-1.

van Asseldonk, Paul (Kerpen) 2060 - Gabbert, Enrico (Simmerath) 1791 1-0

Das geschah gegen 15:00 Uhr.

Rolf hatte seinen zwischenzeitlichen Mehrbauern leider eingestellt und profitierte von der äußerst schlechten Bedenkzeit seines Gegners. Dieser verlor durch Zeitüberschreitung seine Partie (Springer und zwei Bauern gegen Springer und zwei Bauern) gegen 15:45 Uhr (!) zum Endstand von 7-1 für uns.

Schmitz, Rolf (Kerpen) 1945 - Krebs, Hans-Joachim, Dr. (Simmerath) 1627 1-0

An dieser Stelle muß natürlich noch ein kleiner Hinweis zur Partie erfolgen: Man kann nicht seine eigene Bedenkzeit ablaufen lassen und dann den Gegner dafür verantwortlich machen. Das weiß "eigentlich" auch jeder Schachspieler. Rolfs Gegner wohl nicht. Der fand seine Partie in Ordnung (aus der Eröffnung heraus in eine schlechte Stellung, einen Bauern verloren, immens viel Zeit verbraucht, also 2-3 Verlustkriterien) aber den Gegner nicht und verweigerte nach der Partie den obligatorischen Handschlag.

Wir haben mit diesem Sieg die Tabellenspitze übernommen. Am nächsten Spieltag kommt es beim ASV zum beliebten Spiel Zweiter gegen Erster. Mal sehen ob wir da auch dagegen halten können.

"Ich habe kein Problem mit Frauen, sondern nur mit dem Niveau ihres Schachspiels"
Judith Polgar

Das gilt natürlich nicht für unsere Beiden, ist doch klar oder?

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 16.11.09

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