Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Kerpen I - Würselen II

Am 10.04.11 fand das neunte Spiel der Saison 2010/11 statt. Ohne Paul, Udo und Franjo mussten wir gegen die punktgleiche Mannschaft aus Würselen II antreten. Beide Mannschaften steckten vor dem Spiel mit 6 Punkten tief im Abstiegskampf. Außerdem wollten wir zeitig fertig werden, für die Kölner und Gladbacher Fraktion war ja heute Derby-Tag. Erstaunt musste ich zur Kenntnis nehmen, dass auch in Würselen unsere Homepage gelesen wird. Prima, nur in Kerpen selbst gibt es nach wie vor Leute die "kein Internet haben".

Kommen wir nun zum Schach. Von Masic und Saizew fanden sich leider so gut wie gar keine Partien, so dass eine Vorbereitung für Heike und mich fast komplett ins Wasser fiel. Fast, denn von Andreas Frost fand ich dann doch noch einige Spiele.

Lange Zeit sah es nach einem sehr ausgeglichenen Kampf aus. Jedenfalls wurde erst um 13:00 Uhr die erste Partie entschieden. Und zwar an Brett 7.

13:00 Uhr, Brett 7: Vorderbrügge, Franz-Josef (Würselen) 1711 - Klein, Gereon (Kerpen) 1878 remis.

Der Kumpel von Klaus Hollergschwandtner (schöne Grüße an Klaus von Franz-Josef!) nahm Gereon verdientermaßen einen halben Punkt ab. Gereon kam frisch aus dem "Trainingslager" in Bad Wörishofen, und seine mir unbekannte Eröffnung verschaffte Schwarz denn auch lockeren Ausgleich. Dabei blieb es denn auch. Das war dann die erste Partie, in der wir unseren DWZ-Vorteil nicht in einen ganzen Punkt ummünzen konnten, aber lange nicht die Letzte. Wie gesagt, dass Ergebnis entsprach voll und ganz dem Spielverlauf, da nutzen die "Vorteile" auf dem Papier auch nix.

Zafar war auch schnell fertig. Diesmal konnte er sich mit Weiß nicht so wie gewohnt in Szene setzen, ich denke mal am Ende war das Remis auch hier gerecht. Schwarz stand vielleicht sogar eine Nuance besser, allerdings sollte die Remisbreite nicht überschritten sein.

13:30 Uhr, Brett 6: Rahi, Zafar (Kerpen) 1753 - Havenith, Michael (Würselen) 1709 remis.

1 zu 1 also, und so ging es weiter.

13:55 Uhr, Brett 1: Masic, Almir (Würselen) 2000 - Vogel, Heike (Kerpen) 2082 remis.

Sehr aggressiv mit Schwarz gespielt, war das Remis am Ende wohl auch hier das verdiente Ergebnis. Ein Doppelturmendspiel hätte herauskommen können, ob und wer da besser steht wissen wir nicht.

Andreas nahm dann das zweite Remisangebot seines Gegners an.

14:10 Uhr, Brett 8: Schlegel, Andreas (Kerpen) 1808 - Koch, Walter (Würselen) 1846 remis.

Die Gäste hätten es gerne gesehen, wenn Schwarz weiter gespielt hätte. Ich persönlich denke, wenn hier einer besser steht, dann Weiß. Auch hier sollte letztendlich die Remisbreite nicht überschritten gewesen sein.

2-2 also, und ich wusste immer noch nicht, wie der Kampf ausgehen würde. Von Anfang an konnte ich das Spiel in seiner Gesamtheit nicht "lesen", und das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu den vergangenen Jahren. Da wusste ich zwischenzeitlich schon mal, dass der ein oder andere Spieler jetzt "seine" Stellung hatte und wohl gewinnen würde. Hier und heute war das überhaupt nicht der Fall, und schon die ganze Saison hatte ich mit dem Antizipieren der Ergebnisse der einzelnen Bretter große Schwierigkeiten.

14:30 Uhr, Brett 3: Olbricht, Wolfgang (Würselen) 1914 - Hund, Isabel (Kerpen) 1951 remis.

War auch in Ordnung, denke ich. Kurios: Isabel bot ihrem Gegner im ungleichfarbigen Läuferendspiel remis an (sie hatte einen gedeckten Freibauern, der aber nix an der remisen Stellung änderte). Der hörte das nicht und spielte logischerweise weiter, was die Umstehenden nun wiederum gar nicht verstanden, denn sie hatten das Remisangebot mitbekommen!

2,5 zu 2,5 also, und so langsam durften wir auf einen Sieg hoffen, den ersten seit langer langer Zeit. Denn Rolf und ich standen sehr gut, und vielleicht konnte ja auch Lutz seine Partie noch halten.

15:00 Uhr, Brett 2: Pick, Stefan (Kerpen) 2065 - Frost, Andreas (Würselen) 1934 1-0.

Am Ende etwas glücklich, mein Gegner überschritt im 40.Zug die Zeit. Ich hatte zwar eine Qualität mehr im Endspiel und auch einen Freibauern, aber ohne die Zeitüberschreitung dürfte man durchaus noch von "technischen Schwierigkeiten" sprechen. Schwarz hätte bei fehlerhaftem weißen Spiel möglicherweise Dauerschach erreichen können. Da ich aber die ganze Partie über "am Drücker" und ja auch Materialvorteil hatte, war der Sieg letztendlich nicht so ganz unverdient.

3,5 zu 2,5 also für uns und sehr gute Aussichten, denn Rolf hatte zwei Bauern mehr und ob Lutz wirklich verlieren würde war auch noch nicht so ganz klar.

15:55 Uhr, Brett 4: Schauff, Lutz (Kerpen) 1944 - Schmitz, Jürgen (Würselen) 1906 0-1.

Komische Eröffnung, viel Bedenkzeit verbraucht, aber dennoch lange durchgehalten. Schlußendlich erwischte es mit Lutz unseren letzten bisher noch ungeschlagenen Spieler leider heute auch. Also 3,5 zu 3,5, und ausgerechnet Rolf, der doch so gerne den FC gesehen hätte (soll mal lieber froh sein, dass er das nicht sehen musste!), spielte noch. Irgendwie konnte er seine 2 Mehrbauern leider nicht zum Sieg führen. Am Schluß der Partie hatte er Turm und Läufer gegen Turm und 6 Minuten gegen ungefähr 20 Minuten von der Restbedenkzeit.

16:40 Uhr, Brett 5: Peltzer, Harald (Würselen) 1752 - Schmitz, Rolf (Kerpen) 1912 remis.

Endstand also 4-4. Das Positive ist, dass es unser erster Punkt seit dem vierten Spieltag war.

Ausblick: Der nächste Spieltag kommt sicher vielen Spielern sehr ungelegen, denn der 1.Mai ist nicht nur ein Feiertag, sondern in diesem Jahr auch der Weiße Sonntag. Da trifft es sich doch sehr gut, dass wir an dem Tag nach Hörn müssen, wo sowieso nix zu holen sein wird für uns. Das letzte Spiel gegen Derichsweiler müssen wir dann gewinnen, ob das zum Klassenerhalt reicht ist derzeit nicht abzusehen. Aktuell haben 6 Mannschaften 7 bzw. 8 Punkte, so dass theoretisch diese 6 Mannschaften alle noch in Abstiegsgefahr sind. Da wir jedoch nur 7 Punkte haben und faktisch nur noch 1 Spiel, das wir vielleicht gewinnen können, sind wir sicherlich ganz stark gefährdet.

"Unser Nervensystem macht zuweilen von seiner Fähigkeit Gebrauch, in einer Periode der übermäßigen Belastung abzuschalten."
Alexej Suetin

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 10.04.11

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