Schachklub Kerpen 64 e.V.

Spielbericht Kerpen I - Übach Palenberg I

Am 14.03.10 fand in Kerpen das achte Spiel der Saison 2009/10 statt. Udo, Franjo und Gereon standen uns diesmal nicht zur Verfügung. Dafür rückte natürlich Zafar wieder in die Anfangsformation. Mit Andreas Schlegel benötigten wir diesmal den ersten echten Ersatzspieler in dieser Saison.

Beginnen möchte ich diesmal jedoch damit, dass ich mich über positive Reaktionen auf die Berichte natürlich sehr freue. Dies bezieht sich hier auf die vielen positiven Reaktionen auf den Bericht über das Brötchenblitzturnier in Erftstadt. Ich erwähne das nicht aus Gründen der Selbsbeweihräucherung, sondern weil ich ja auch schon mal kurz davor war das Berichteschreiben einzustellen. Die Gefahr besteht momentan bei solcher Art Unterstützung nicht.

Kommen wir nun endlich zum Schach. Das Thema Aufstieg hatte sich ja bereits nach dem letzten Spieltag erledigt und erst recht nach den heutigen Ergebnissen. Doch dazu später mehr.

Mit Übach-Palenberg hatten wir einen Gegner aus der oberen Hälfte der Tabelle zu Gast. Dieser trat jedoch ohne seine Ranglistennummern 2, 3 und 8 an.

Diesmal war Zafar der Erste der fertig war. Erst konnte er einen Bauern gewinnen, der dann jedoch wieder verloren ging. Das Remisangebot seines Gegners nahm er nach Konsultation des Mannschaftsführers Lutz an. Das passierte gegen 12:35 Uhr an Brett 7.

Winkowski, Stefan (Übach-Palenberg) 1705 - Rahi, Zafar (Kerpen) 1759 remis

Ein Schwarz-Remis, da war noch nix passiert.

Erneut beendete Isabel als Zweite ihre Partie. Diesmal mit einem Remis gegen Dieter Scheffler. Ich war eigentlich mit ihrer Partie bis dahin sehr zufrieden und weiß wirklich nicht, ob man (frau) jede Partie beenden muß bevor sie begonnen hat. Hoffentlich kriege ich jetzt keinen Ärger, ich hatte am Ende des Kampfes schon genug davon mit (m)einer Frau.
Diese Partie wurde an Brett 2 gespielt und gegen 13:00 Uhr beendet.

Hund, Isabel (Kerpen) 1904 - Scheffler, Dieter (Übach-Palenberg) 1868 remis

Als nächster musste Rolf Schmitz an Brett 6 ins Remis einwilligen. Nachdem er bereits zweimal zuvor remis abgelehnt hatte, war es dann im Turmendspiel doch unausweichlich. Die Uhr zeigte 13:55 Uhr an.
Sein Gegner ist allerdings noch ungeschlagen in dieser Saison und steht jetzt bei einem Sieg und vier Remisen.

Schmitz, Rolf (Kerpen) 1945 - Krückel, Daniel (Übach-Palenberg) 1762 remis

Eine Viertelstunde später war es auch bei Lutz soweit. Nachdem sein Gegner in der Eröffnung einen Bauern geopfert hatte, behielt Lutz diesen richtigerweise bis ins Endspiel. Nach dem Einstellen des Bauer folgte das Remis.

Widera, Winfried (Übach-Palenberg) 1985 - Schauff, Lutz (Kerpen) 1964 remis

Der Spielstand lautete also 2-2 bei vier noch ausstehenden Partien. Das war ungefähr der Zeitpunkt, als ich an die Theke ging und unseren staunenden Fans mitteilte: "Wir verlieren!". Ich darf denn auch mal kurz ausführen, warum ich dieser Meinung war.

Paul stand zwar besser, hatte aber horrend wenig Zeit auf der Uhr. Unklar also. Ich selbst hatte einen Bauern weniger, aber das Läuferpaar gegen Läufer und Springer bei noch weiteren vorhandenen Schwerfiguren. Bestenfalls remis, sollte man meinen. Heikes Partie war noch nicht entschieden, aber wohl auch nicht mehr gut. Andreas an Brett 8 hatte aus einer besseren Stellung (Doppelturm und Läuferpaar gegen Doppelturm und Läufer und Springer bei symmetrischer Bauernstruktur) eine Minusqualle erhalten. Dies musste man zu dem Zeitpunkt als Verlust abschätzen.

Doch schauen wir was geschah.

Paul gewann seine Partie an Brett 4 gegen 14:40 Uhr, nachdem er zum wiederholten Male seinen vierzigsten Zug mit einer Sekunde auf der Uhr ausgeführt hatte. Dafür war die Partie denn auch 2 oder 3 Züge später gewonnen.

van Asseldonk, Paul (Kerpen) 2018 - Kleinen, Sandro (Übach-Palenberg) - 1-0

Auch ich gewann, nachdem ich zuerst den Bauern zurück erhielt und mein Gegner dann eine Figur einstellte.

14:45 Uhr, Brett 3

Pöttgens, Andreas (Übach-Palenberg) 1735 - Pick, Stefan (Kerpen) 2001 0-1

Damit stand es 4 - 2 für uns und ich hatte 7,5/8 am dritten Brett! Diesmal mit Glück und nicht ganz so starkem Spiel wie sonst, das muß man schon zugeben.
Und dann hätte ich besser nix mehr gesagt an diesem Tag. Denn dummerweise wollte ich meiner Frau mitteilen wie es steht und tat das denn auch. "Es steht 4-2". Ein toller Satz, der mir fast die Scheidung eingebracht hätte. Denn ich war so in meine Partie vertieft gewesen, dass mir die Geschehnisse am ersten Brett nicht klar waren. Heike hatte gerade remis angeboten, weil sie den Spielstand kannte. Ihr Gegner hatte, wie sie auch, nur noch wenige Minuten für ca. 15 Züge. Und er hatte sich bisher auch noch nicht nach dem Spielstand erkundigt. Vielleicht, aber nur vielleicht dachte er gerade wirklich darüber nach, das Remisangebot anzunehmen. "Es steht 4-2". Dieser Satz beendete seine Überlegungen jedenfalls, so sie denn jemals bestanden.

Eine Viertelstunde später hatte Heike die Partie verloren und drohte mit Scheidung.
Brett 1

Thönnessen, Ralf (Übach-Palenberg) 2056 - Vogel, Heike (Kerpen) 2021 1-0

Spielstand um 15:00 Uhr also 4-3 für uns. Ersatzspieler Andreas spielte noch und hatte ein Turmendspiel mit Minusbauer auf dem Brett. Sein Gegner hatte die Qualität zurückgegeben, damit Weiß nicht einen gefährlichen Freibauern auf a6 erhält und immer noch im Besitz seines weißfeldrigen Läufers bleibt. Ehrlich gesagt hatte ich nicht allzu viel Hoffnung, dass die Partie noch remis ausgehen könnte. Trotz des Bonmots: "Alle Turmendspiele sind remis".

Nun ja, was soll ich sagen und schreiben? Andreas hielt sein Partie remis, und um 15:45 Uhr hatten wir schon wieder 2 Mannschaftspunkte gewonnen. Sagen wir mal mit Glück und Geschick.

Schlegel, Andreas (Kerpen) 1747 - Cornelius, Jörg (Übach-Palenberg) 1920 remis

Endergebnis also mal wieder 4,5-3,5 für uns.

"Wir Frauen können eben immer ein paar besondere Tricks einsetzen, wenn wir gewinnen wollen"
Maria Manakova

Ich kann Euch beruhigen: Unsere versuchens mit Schachspielen!

"Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance."
Winston Spencer Churchill

Quelle: http://svc.schachvereine.de/sonstiges/zitate.shtml

Stefan Pick, SK Kerpen 64 e.V., 15.03.10

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